Dienstag, 22. März 2011

The Edge of the World!

Zum Beginn müssen wir uns erstmal für die doch recht lange Wartezeit für unseren nächsten Eintrag entschuldigen. Jedoch haben wir eine gute Ausrede - wir waren in der absoluten Wildnis! Dafür sind diesmal extra viele Bilder dabei, die man sich wenn man drauf klickt auch genauer angucken kann! :P

Mehrere Tage nur Busch, kein Netz, kein Akku, Schotterstraßen und wunderschöne, einsame, vom Massentourismus verschonte Natur. Wer es noch nicht wusste, wir sind in Tasmanien! (sollten wir vllt am Anfang dazu sagen^^)


Doch bevor wir auf dieser kleinen Insel landeten, mussten wir erstmal einiges an Kilometern schrubben. Wir entschieden uns dazu, obwohl der finanzielle Rahmen nicht der beste war/ist, erst mal etwas zu reisen und nicht verzweifelt iwo weiter zu arbeiten, weil einfach nur scheiß Jobs in Aussicht waren.

Lang ist es her, es war Freitag der 11.03. da verließen wir Mildura und fuhren erstmal in Richtung Melbourne. Die Fähre für Sonntag von der Hauptstadt Victorias nach Devonport in Tassie, wie es die Australier liebevoll nennen, war schon gebucht. Jedoch hatten wir noch einen Tag Zeit bevor unser Schiff ging und deswegen machten wir am Samstag einen 'kleinen' Abstecher zum 90 Mile Beach, 200 km nördlich von Melbourne. Dieser unglaublich lange Strand erschien uns einfach tierisch sehenswert, darum war uns auch die lange Fahrt egal.




Und wir behielten recht. Nach 10h Fahrt am Freitag kamen wir spät Abends iwo in der Nähe des Strandes an und übernachteten einfach iwo an der Straße. Am nächsten Tag standen wir früh auf um den wunderschönen Sonnenaufgang am Strand zu sehen (jaaa, ernsthaft, wir sind freiwillig so zeitig aufgestanden) und noch einen halben Tag am Meer zu genießen, uns etwas in die riesigen Wellen zu stürzten, uns zu bräunen und den bis dato besten Burger Australiens zu essen. Nachmittags ging es dann zurück nach Melbourne, damit wir Sonntag früh die Fähre nehmen konnten.






Gesagt, Getan,  am 13. 03. um 9 stachen wir in See und kamen am selben Tag nur 9 Stunden später in Tasmanien an. Die Fahrt war nicht die ruhigste, da doch recht starker Seegang war. Jedoch im ganzen gesehen angenehm, da man sich z.B. im Kino die Zeit gut vertreiben konnte und wir auch wirklich überall und immer die Fähigkeit haben, ein Nickerchen zu halten.







In Tassie angekommen, entschieden wir uns zunächst die Nord- und die Westküste zu erkunden. Der Norden ist recht stark besiedelt und vorallem die schönen Küstenabschnitte sind begeisternd. Dabei gibt es nicht nur einsame wunderschöne Strände sondern auch viele steinige Steilküsten und skurrile Tafelberge. Dabei bleibt uns besonders das Örtchen Stanley mit 'The Nut' in Erinnerung. Einen seltsameren Felsen haben wir wohl noch nie gesehn, so muss wohl auch der Ayers Rock aussehen.



Auch sehr schön war das kleine Dörfchen Penguin, mit der größten Portion Pommes die wir je gesehen haben und einem durch die Ebbe freigelegten, sehr faszinierenden Küstenabschnitt. Der Name hält allerdings nicht was er verspricht, um Pinguine zu sehen mussten wir weiter nach Burnie fahren. Dort sahen wir dann nachts aber wirklich frei lebende Zwergpinguine, ziemlich beeindruckend! Fotos waren leider nur schwer möglich, da kein Blitz benutzt werden durfte, denn dieser schädigt die Tierchen... Also müsst ihr uns es so glauben - war cool!





Weiterehin sehenswert auf der Nordseite waren die Dip Falls. Diese touristisch eher unbesuchten Wasserfälle gehen ganz klar in die Kategorie Geheimtipp. So einen Wasserfall wie dort haben wir noch nie gesehen. Beschreiben ist glaub ich unmöglich - schaut euch einfach die Bilder an, wir hoffen es kommt ganz gut rüber. Im selben Gebiet standen die sogenannten 'Big Trees'. Der Name ist zwar recht einfallslos aber verdammt passend. Die Bäume waren wahnsinnig groß. Der Größte 62m hoch und 16m im Umfang!


'Ja Mami, mir gehts gut.. nein wir machen keinen Blödsinn... hab nur grad hier aufm Wasserfall schlechten Empfang!'


Nachdem wir am Cape Grim, dem Ort mit der saubersten Luft der Welt waren und unseren Lungen dort mal was gutes getan haben, reisten wir weiter die Westküste herunter. Unser Ziel war die ziemlich im Nirgendwo und in der Wildnis gelegene Stadt Strahan. Doch bevor wir dort ankamen, fuhren wir erst mal zum westlichsten Punkt Tasmaniens. Da die Wellen seit Argentinien kein Hinderniss hatten und das Wetter ziemlich stürmisch war, entlud sich dort die ganze Kraft an der steinigen Küste. Sprich - riesige Wellen!




Unser Weg führte uns weiter über eine unbefestigte Schotterstraße durch ein Gebiet reiner Wildnis, 'Tarkine' genannt. Unberührte Natur, Urwälder und weite Steppen waren die Hauptmerkmale dort. Jedoch hatten wir es uns etwas spektakulärer vorgestellt. Meistens waren doch nur Steppen zu sehen und unserm guten Whippy gefielen die Gravel Roads auch so gar nicht, schlug sich aber wacker. ;)

 
Eine Straßensperrung brachte uns dann allerdings etwas von unser Route ab. Wir mussten einen Umweg fahren, der uns aber eigentlich ganz gelegen kam, da wir noch einmal zurück nach Devenport, wo unsere Tasmanienreise anfing, mussten. Willi wurde seine Geldbörse geklaut oder er hat sie iwo verlegt, jedenfalls war sie weg, und tauchte ein paar Tage später bei der Polizeistation wieder auf - ohne Geld aber mit allen andern. Glück im Unglück nennt man das dann wohl.

Unbeirrt ging unsere Fahrt dann weiter. In den wohl bekanntesten Nationalpark der Insel, die Cradle Mountains. Leider hatten wir nur einen halben Tag Zeit, deswegen entschieden wir uns gegen den bekanntesten australischen Wanderweg, dem Overland Track, der dort beginnt und ca 6-8 Tage in Anspruch nimmt. Wir wanderten nur 2 Stündchen um einen See herum, aber auch diese Route war sehr schön, vorallem weil es wunderbar sonnig war.



Nach dem Aufenthalt im National Park kam unser Grobziel Strahan endlich näher. Nach einer Fahrt durch Bergstraßen und, man höre und staune, Wildnis, erreichten wir iwann die kleine Hafenstadt an der Westseite. Der Tag dort war ganz dem Adrenalin gewidmet. Erst machten wir eine Jetboatfahrt in der Bucht mit und dann liehen wir uns ein Sandboard aus mit dem wir die benachbarten riesigen Dünen herunter bretterten. Willi nennt es lieber graziös herunter glitten. Ein tierischer Spaß war es auf jeden Fall!





Jedoch hatten wir nun aber mal so was von genug Busch und verließen die Gegend und fuhren Richtung Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens. Vorher mussten wir aber einfach nochmal beim Mt. Field National Park anhalten. Dort sahen wir die sehr bekannten Russell Falls und vorallem jede Menge Tiere. Wallabies, Oposums und andere typische australische Tiere ließen sich von uns nicht stören und so kamen kamen wir bis auf wenige Meter an sie heran. Auch die Glühwürmchenstadt oder besser "die Stadt der glühenden Würmchen", da es nicht wirklich Glühwürmchen waren, die wir bei einer nächtlichen Wanderung durch den Urwald sahen, war überragend. Im drauffolgenden Tag sahen wir uns dann alles nochmal bei Tageslicht an und traten einen etwas längeren Walk an.




Doch danach reichte es wirklich mit Bäumen und Urwald und so! Jetzt sind wir in Hobart und genießen wieder mal etwas das Stadtleben. Viele Geschäfte, Internetverbindung und volle Handyakkus haben doch auch ihre Vorzüge. Hobart an sich macht einen guten ersten Eindruck und erinnert mich doch sehr an Rostock. Liegt vermutlich daran, dass beide Hafenstädte ungefähr gleich groß sind und am Meer liegen. Den englischen Touch hier kann man aber an jeder Ecke erkennen.

Eine negative Neuigkeit gibt es noch - iwie gibt es bis Anfang April keine Fährkarten zurück nach Melbourne, was bedeutet, dass wir den Formel 1 Grand Prix verpassen werden. Was soll man dazu noch groß sagen - kotzt uns halt ziemlich an, besonders da wir dadurch auch weiterhin hier etwas festhängen und wir eigentlich mal wieder dringend arbeiten müssten... Irgend eine Lösung wird sich jedoch schon noch finden, schließlich geht es sonst gut und das ist die Hauptsache.

Eins müssen wir noch los werden - wir beneiden euch in Dtland grad ein bisschen ums Wetter. Wenn es bei euch Frühling wird, sind die ersten Anzeichen des Herbsts klar spürbar. Wir frieren uns grad bei teilweise 5°! in der Nacht den Arsch ab. Zum Glück haben wir dicke Schlafsäcke, da ist das noch o.k. Tzdem ein kleiner Schock wenn man vor ein - zwei Wochen noch bei 35° geschwitzt hat. Aber wie gesagt - es könnte schlimmer sein. Liebe grüße an alle. :)

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