Dienstag, 7. Juni 2011

Das Weg ist der Ziel!

Es gibt wohl viele Bezeichnungen für einen der magischten und beeindruckensten Orte der Erde. Eine davon ist das Rote Zentrum, oder Never never, oder auch einfach nur Outback, wie auch immer, eine dieser Bezeichnungen sollte unser nächstes Reiseziel sein. Und das, auf welches wir uns am meisten freuten.

Aber zunächst erstmal waren noch einige Kilometer zurückzulegen. Nachdem wir dann unsere völlig nötige Wäsche gemacht hatten, brachen wir dann in die Innenstadt von Adelaide auf. Doch ich muss schon vorneweg nehmen, dass diese uns nicht so überzeugt hat wie Sydney oder Melbourne und das hat mehrere Gründe zum einen hat Adelaide einfach keine schönen Wahrzeichen und zum anderer hatte man das Gefühl, dass in der Stadt einfach kein Leben war. Wir schlenderten also durch die Einkaufspassage, die wohl sehr sehenwehrt sein sollte, aber außer das Eliot einen neuen Haarschnitt bekam und es ein paar schöne Surferläden gab, wie wohl überall in Australien, hatten wir nicht wirklich Spaß. Vielleicht auch, weil wir kein Gled zum ergiebig shoppen hatten. Zumal dann auch noch der Schock kam, dass unser vorgenommenes Reiseziel "Kangoroo Island" viel zu überteuert war und wir auf dieses verzichten mussten. Nachdem wir also ein wenig durch die Innenstadt geschländert sind, kehrten wir dann noch in einen Pub ein, um uns ein einhimisches Bier zu genehmigen, welches uns sehr an die deutschen Biere errinnerte. Aber das war wohl kein Wunder, da die Gegend um Adelaide mal von deutschen Siedlern bewohnt wurde.

Am nächsten Tag dann machten wir uns von der wohl letzten großen Stadt vor dem Outback auf dem Weg weiter ins Landesinnere, doch bevor wir unsere Weiterreise antraten besuchten wir noch eine Aussichtsplattform auf einem nahe gelegenen Berg, der uns einen Blick aus der Vogelperspektive über die Hauptstadt von South Australia erlaubte und besuchten den Badeort von Adelaide, Glenelg. Dieser wahr sehr schön angelegt und ist wunderbar um von dem Stadtleben einmal abstand zu nehmen. Dennoch fehlte wie in Adelaide das Leben.
Nach diesen weiteren Einblicken in das Leben Adelaides waren noch einige Vorbereitungen für unsere bevorstehende Reise zu treffen. Der Einkauf und das Tanken, denn wir mussten für eine lange Zeit vorsorgen, da beides im Outback einfach nur scheißteuer ist. Also deckten wir uns mit Dosenessen und allem ein was wir gebrauchen könnten und füllten unsere zwei Benzinkanister sowie den Tank bis zum überlaufen voll. Nachdem dann unser Einkaufswagen voll war und wir dem Auto näher kamen schauten wir uns dann ganz verzweifelt an. Wie soll denn das alles da reinpassen^^ Dennoch übersprangen wir auch diese Hürde!



Nach dem Mittag starteten wir dann endlich und machten uns dann auf in Richtung Port Augusta, wo wir unser Nachtlager aufschlugen wollten und eine Tour in die Flinders Ranges wagen wollte.
Zu Port Augutsta gibt es nicht wirklich viel zu sagen, außer das wir erstmals den heruntergekommenen Aboriginiegemeinden begegneten, wodurch wir erstmals Angst um unseren Alkoholbestand hatten^^
Vor die die es noch nicht wissen, die Ureinwohner Australiens haben ein echtes Alkoholproblem und nachdem wir einige kuriose Geschichten gehört hatten, waren wir lieber vorsichtig.
Aber um es politisch korrekt auszudrücken: Durch die jahrelange politische Unterdrückung der Aboriginiegemeinde haben sich Vorurteile über ihren alternativen Lebensstil gebildet. 

Am nächsen Tage machten wir uns dann auf den Weg zu den Flinders Ranges. Unser Ziel war der Nationalpark "Flinders Ranges N.P." und da wir uns nicht wirklich zu der großen Wandergemeinde zählen, wählten wir einen der kürzesten uns zugleich schönsten Wandertouren des Nationalparks, nämlich in den Wilpegea Pound, was man sich vorstellen kann wie einen Vulkankrater, außen steile Wände, die einen rießigen Kessel bilden und innen seicht abfallenden Hänge, was eine Hocheben darstellt.
Wir verbrachten eine Nacht mitten in der Wildnis des Nationalparks, welcher uns durch seine weiten Euckalyptuswälder und vorallem durch seine Tierwelt überzeugte. Denn neben Scharen von Kangoroos, Emus begegeneten wir sogar einem Enchidna (da ist wohl wieder googlen bei wikipedia angesagt^^). Und der is ja soooo süüüüß! :)









Sooo jetzt aber auf gehts in das richtige Outback Australiens!
Unser erster halt sollte Coober Pedy sein, die Stadt der Opale. Doch im Gegensatz zu den wuderschöne klitzernden Steinen scheint das Städtchen alles andere als schön. Es sieht wohl eher aus wie auf dem Mond.
Man ist umgeben von Sandbergen und man fühlt sich wie in einem Star Wars Film oder nach einem Bombenabwurf. Aber das Leben spielt sich vor allem Untertage ab, denn nicht nur die ganzen Mienen sind im Boden, sonder auch 70% der Wohnungen befinden sich in Stein gemeiselt.
Eine für Besucher eingerichtete Untertagewohnung durften wir unter anderem bei einer der Führungen begutachten. Außerdem wurde uns gezeigt wie Opale entstehen und wie der Opale abgebaut werden.
Desweiteren schauten wir uns zwei der vielen unterirdischen Kirchen an, wobei uns vorallem die serbische Kirche beeindruckte, welche mit in Stein gemeiselten Skulpturen versehen war.
Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang, von einem der "Dächer" oder Hügel oder wie auch immer, setzten wir unseren Weg dann ins Landesinnere fort.





 
Dieser fürhrt wie meistens im Outback mit spritsparenden 80-100km/h durch trostlose Gegenden und nie endenwollenden Geradeausfahren (längste von uns gemessene Straße geradeaus: 40 km) . Eine unglaubliche Abwechslung bietet dabei das Roadhouse, welches meistens aus einer Tankstelle, einem verwahrlosten Campingplatz und ganz wichtig, einem Pub besteht.






Der nächste halt sollte dann schon der sagenumbwobene Uluru sein, der größte Monolit der Welt, Heiligtum der Aboriginies, Wahrzeichen Australiens und Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt.
Wenn man diesem Stein näher kommt, kann man zunächst erstmal nicht glauben wie groß und rot dieser Stein eigentlich ist. Aber ich glaube er zieht einfach jeden Menschen durch in seine Bann. Wir widtmeten dem Ayers Rock einen ganzen Tag lang und nahmen uns Zeit für eine Umrundung, diese gefiehl uns aber nicht so sehr, da man über weite Strecken sehr weit vom Uluru läuft, da man einige heilige Seiten der Aboriginies nicht sehen darf. Dennoch ist er mit sein Farbspielen, Felsmalereien und Gesteinsformationen, die die Fantasie anregen, wundervoll anzuschaun.
Natürlich war auch hier ein Sonnenuntergang Pflicht!










Den nächsten Tag machten wir uns dann auf nach Kata Tjuta (viele Köpfe), einem weiteren Heiligtum der Aboriginies und nur wenige Kilometer entfernt vom Uluru. Diese sind auch Felsmonoliten, nur nicht so groß, dafür viel mehr.
Dort schnürten wir dann unsere Wanderstiefel und erklommen verschiedenste mehr oder weniger einfach zu erreichende Aussichtspunkte des Wind Walks, welche wundervolle Ausblicke ermöglichten.






Am darauffolgenen Tag ging es dann zu dem dritten Muss im Roten Zentrum, dem Kings Canyon, der uns vom Wanderweg her, omg jetzt wird schon über Wanderwege gefachsimpelt, mehr zusprach wie die vom Uluru und Kata Tjuta.
Vor allem beeindruckte uns, dass es an den steilen, bis zu 40 Meter direkt abfallenden Abhängen keine Absperrungen gab. Keine Angst Mamas wir haben uns natürlich benommen!^^
Zudem waren die Landschaftsformen einfach umhauend. Zum einen die zerklüfteten Berge, die wie Hüte aussahen und zum anderen ein Tal, was aussah als hätte sich dort die Erde gespalten und in diesem Tal eine Oase die mit Wasserlöchern, Palmen und allen erdenklichen Pflanzen übersäht ist.
Diese Eindrücke werden uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Nach dem wir an diesem Tag die DRITTE Wandertour hintereinander unternommen hatten hieß es am nächsten Tag Ruhepause. Wir hatten nämlich bis Alice Spring ein paar hundert Kiliometer zurückzulegen.








In der Gegend vom Uluru wird uns besonders die unglaublich abwechslungsreiche und in hoher Anzahl vorkemmende Tierwelt in Erinnerung bleiben. Tagsüber kann man mindestens 50 verschiedene Fliegen auf dem eigenen Rücken und 10 im Gesicht beobachten. Das Fliegenverscheuchen wird nicht um sonst als australischer Gruß bezeichnet. Die unglaublich lästigen Fliegen seien angeblich auch daran Schuld, dass viele Australier unglaublich nuscheln um keine Fliegen zu verschlucken. Wir nuscheln leider nicht so und haben uns per Fliegenverschluckung taufen lassen.
Nachts ist die Tierwelt dann völlig anders, es gibt keine Fliegen mehr, dafür jede Menge Mäuse, die einen beim nachtlichen aufs WC gehen ankrabbeln und ganz scharf auf unsere China Nudeln waren.
Allerdings haben wir natürlich auch andre Tiere wie wilde Kamele, Dingos, Adler und Echsen gesehn.Aber meistens halt nur Fliegen und Mäuse!






In Alice verbrachten wir dann zwei volle Tage. Diese hatten wir vollkomen nötig, da wir mal wieder eine kleine Ruhepause benötigten und uns Gedanken über unser weiteres vorgehen machen mussten. Dabei stand die Frage nach Arbeit mal wieder im Raum.
Natürlich schauten wir uns auch in der Stadt um und schlenderten durch die Innenstadt und schafften uns auch hier vom Anzac Hill einen kleinen Überblich über die Stadt.
Alice an sich ist wunderschön inmitten von Bergen gelegen und um von Süden nach Alice zu gelangen muss man erst durch eine Schlucht fahren die sich dann in die Stadt ausweitet. Was wir besonders beeindruckend fanden, ist, dass Alice eine Stadt im Mitten des Nichts ist. Ewigkeiten ist nichts drumherum und dann auf einmal eine Stadt mit allen Annehmlichkeiten der Zivillisation.


Nicht weit von der Stadt befinden sich die MacDonnell Ranges, welche eindrucksvolle Gebirgszüge darstellen, denn nicht das komplette Outback ist flaches Land. Dort machten wir einen Ausflug zum Simpsons Gap und Standley Chasm. Die Simpsons Gap stellt eine rießige Schlucht dar die durch Wasser geflutet ist. Dort hatten wir das große Glück ein Berg-Wallaby zu beobachten, die es nur ganz selten gibt.
Im Standley Chasm kann man wundervolle Farbspiele sehen. Die Schlucht ist sehr schmal und hoch und so erreicht die Sonne nur einmal kurz zum Mittag den Erdboden. Den Rest der Zeit bestrahlt sie die eine oder andere Wand, wodurch die Reflektionen die Farbspiele hervorrufen. Ein sehr Eindrucksvolles Erlbebnis, was wir wohl jedem empfehlen würden zu besichtigen.



Nach dem Kapitel Alice ging es dann weiter Richtung Norden, wo wir an den Devil Marbels vorbeikamen. Diese "Eier der Regenbogenschlange" (nach der Schöpfungsgeschichte der Aboriginies) liegen einfach in allen größen und Formen und Farben in einem relativ kleinem Gebiet herum. Von rund, rechteckig bis zum Penis ist alles dabei^^ aber vorallem die runden Steine waren besonders beeindruckend. Wir können die Aboriginies schon verstehen, dass sie diesen Ort als magisch empfinden, denn diese Steine liegen ganz einfach im Outback wo sonst nix ist herum.
Für uns aber gestaltete sich dieser Gesteinssalad als wunderbares Kinderparadies. Da man zu allen Bereichen Zutritt hatte kletterten wir natürlich mutig drauflos und erklummen jeden erdenklichen Stein.









Normalerweise wären wir jetzt wohl weiter in Richtung Darwin gezogen, doch wir entschieden uns durch die größeren Chancen auf Arbeit für den Osten, also erreichten wir als nächste und letzte größere Outbackstadt Mount Isa, welches bekannt ist für seine große Miene und die dazugehörigen rießigen Schornsteine, die über die Stadt hinausragen. Wer Boxberg im Osten Sachsens kennt, kann sich das 3mal so groß vorstellen und hat Mt Isa.
Von einem Aussichtspunkt aus beobachteten wir einen wundervollen Sonnenuntergang, der durch den roten Himmel, die Schornsteine und die vielen Lichter der Stadt sehr beeindruckend war, ein überragender Abschluss für unser Outbackabenteuer!




Weiter ging es dann nach Townsville von woaus wir uns auf die Suche nach Jobs machen wollen. Der Winter ist hier bei circa 27°C weitaus erdräglicher als im Süden und wir haben endlich mal wieder die Chance uns an das Meer zu legen und einfach die Sonne zu genießen. Da wir jetzt in den Tropen sind ist natürlich auch die Flora und die Fauan eine ganz andere als wir bisher gewohnt sind. Vielleicht pflücken wir ja bald Bananen^^

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