Hier folgen gleich die Geschichten von leeren Tanks, abenteuerliches Arbeiten, tödlichen Spinnen und anderen Katastrophen.
Alles fing ganz entspannt Mittwoch morgen an. Ausgeschlafen machten wir uns auf den Weg zum Mt. Canacanadingsda^^ oder so ähnlich, um unseren letzten freien Tag sinnvoll zu nutzen. Zuvor jedoch besuchten wir noch die Kunstgalerie von Orange, um unserer höchst künstlerischen Ader etwas gutes zu tun. Wir hatten in einem Prospekt von einer Ausstellung namens "Inside Sculptures" erfahren, die uns ansprach, im Endeffekt aber nicht so besonders groß und toll war wie angekündigt. Danach dann aber machten wir uns auf zu dem schon benannten Berg, was die wohl letzte ungesehene Sehenswürdigkeit in der Umgebung darstellt.
Mit nicht sonderlich großen Elan, der durch die nicht wirklich überzeugenden Ausstellung zusätzlich geschwächt war und einem wohlgemerkt viertel Tank fuhren wir dann aufi.
Obwohl die Spitze des Berges nur etwa 20 Kilometer entfernt war, trauten wir uns auf der Mitte unseren Augen nicht mehr: die Tanknadel ging gegen nuuull. Verdammt! Voller Panik irgendwo stehen zu bleiben, traten wir, ohne überhaupt irgendwas gesehen zu haben, außer vllt die Motorhaube, den Weg zur Tankstelle an. Wir ließen also das Auto rollen, um so viel wie möglich Sprit zu sparen. Nach circa hundert Meter oder weniger, wurde uns dann durch irgendeine göttliche Fügung wieder ein viertel Tank Geschenk...was ein Zufall. Neben der Tankanzeige stieg auch unser Mut und wir drehten wieder um... Oben angekommen hatten wir echt nen tollen Blick auf die ganze Umgebung. Zudem entdeckten wir Wanderwege, die wir, da wir eh nix zu tun hatten, für uns nutzten. Damit haben wir dann wohl wieder mal die zwei Felder (Kunst&Wandern) an einem Tag abgedeckt, die wir bevor wir die Reise antraten gar nicht in der Planung hatten oder besser sie waren gestrichen. Der Bushwalk führte uns über nicht wirklich gut befestigte Wege, durch Eucalyptuswäldchen, uralte Bäume und Aussichtspunkten. Begleitet wurden wir von neugierigen Vögeln, schnell flüchtenden Echsen und belebten Schmetterlingen. Nachdem wir auf einem Baum Tarzan spielten und damit unsere Kletterfähigkeiten für die Arbeit testeten, traten wir dann zufrieden den Weg zur Tankstelle an. Hätten nicht gedacht, dass das Gefühl den Tankschlauch ins Auto zu stecken so befriedigend sein kann. Zurück auf unserer Wiese machten wir noch ein schmackhaftes BBQ, packten die Sachen und ließen es uns gut gehen.
Der Donnerstag war dann der Tag an dem wir tatsächlich zu unserer neuen Arbeit finden sollten von der wir uns vor allem Geld versprachen. Wir hatten vor zum Nachmittag in Young bei unserem zukünftigen Arbeitgeber zu erscheinen. Doch kurz bevor wir überhaupt aus Orange raus waren, rief uns Sarah, die nette Dame aus dem Vermittlungscenter an, ob wir noch einen Platz im Auto frei hätten, sie hätte da jemanden zum mitnehmen. Dagegen hatten wir natürlich nichts, da die Tankrechnung dadurch durch drei ging und wir gleich mal eine neu Bekanntschafft machen konnten, da die Norwegerin, um den Jemand zu enthüllen, dann auch mit uns arbeiten sollte.
Auf ging es dann endlich und wir kamen nach einer halben Stunde suchen, was wohl an der australischen Beschreibung lag, dann endlich auch auf der Farm an, die in der nächsten Zeit unser zu Hause sein sollte. Wir wurden als erstes mit gleich zwei Wilkommensbieren begrüßt, wobei uns sofort der übermäßige Alkoholkonsum unserer Vorgesetzten auffiel, der sich allein bei jedem Neuankömmling ein neues Bier genehmigte. Die internationale Gesellschaft gefiehl uns sofort und es kristallisierte sich ein harter Kern heraus, der aus uns, der Norwegerin, einer Brittin und zwei Franzosen bestand, mit denen wir noch viel Spaß haben werden. Zudem stellte sich heraus, dass wir am Freitag doch nicht anfangen konnten, beziehungsweise nur den Nachmittagtag nutzten, um Probe zu Arbeiten. Uns wurde also gezeigt wie man Pflaumen erntet. Ist eigentlich keine große Sache. Man hat eine große Tasche um den Hals und da lässt man die ganzen geernteten Pflaumen hineinfallen. Diese wird denn, sofern voll ausgeleert in ein größeres Behältnis getan, welche dann regelmäßig von zwei Fahrern abgeholt werden. Pro geernteter Box gibts 4 Dollar. Sonst kann man echt nicht viel falsch machen, man muss halt schnell sein. Einzige Hilfe ist eine Leiter, die dazu dient, an die oben gelegenen Pflaumen zu gelangen.
Wir ernteten also in den letzten Tagen hunderttausende von Pflaumen und es geht noch weiter... Der schlechte Nebeneffekt dabei ist, dass man immer wenn man die Augen schließt Pflaumen erntet und unsere Arme aussehen, wie die von Suizidgefährdeten. Der schöne Nebeneffekt ist, dass man sich wie im Zoo fühlt...in der Reptilienabteilung. Am ersten Tag sahen wir zufällig eine Bartagame, die sich in der Sonne bräunte, dazu muss man sagen dass Eliot genau so eine zu Hause hat. Ein IRRER Zufall! Den darauf folgenden Tag begrüßte uns dann bei der morgendlichen Hygiene die gefährlichste Spinne in ganz Australien, "The Red Back"! Klasse! Sollte nicht die letzte sein :-S. Auch die darauffolgenden Tage gingen so weiter. Vom Känguru über Echsen, Spinnen, in allen möglichen Formen und Farben, Baumfrösche, etc... sahen wir vermutlich alles was Australien zu bieten hat. Man gewöhnt sich dran^^
Leider hat uns der Wettergott nicht erhört, denn wir werden seit dem Tag als wir hier ankamen von dem wahrscheinlich wechselhaftesten Wetter überhaupt geplagt. Den einen Tag hat man 35°C und Sonne und den anderen Regen mit 18°C. Dass das nicht gut ist zum Pflaumen ernten könnt ihr euch ja sicher vorstellen und so können wir manche Tage nur halbtags arbeiten, manche ganztags in fast unerträglicher Hitze und sogar einen Tag gar nicht. Diesen Tage haben wir natürlich ganz sinnvoll genutzt. Wir spielten Poker und ließen uns "französische Trinkspiele" zeigen. Ein Schuft wer jetzt schweinisches denkt. ;) Nach nicht nur ein zwei Bier hatten wir dann noch nen tollen Nachmittag! Sonst gibts nicht wirklich viel spannendes zu berichten, ist halt eine ziemlich eintönige Arbeit, aber wir haben es bis jetzt noch nicht bereut, da wir zum einen Geld machen und zum anderen endlich mal unsere Englisch-Kenntnisse stärken.
Bis bald und schöne grüße in die Heimat!
P.S. Den Rekord im picken halten natürlich wir^^!
Eure Bilder sind immer echt der Hammer...man könnte neidisch werden
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